Gehölzschnitt - ein Ratgeber
04.04.2024

Gehölzschnitt - ein Ratgeber

Ein fachgerechter Schnitt ist essenziell für die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Gehölze. Er trägt nicht nur zur Ästhetik Ihres Gartens bei, sondern unterstützt auch die Vitalität von Obstbäumen, Ziersträuchern und Hecken. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt? Und welches Werkzeug eignet sich am besten für welche Pflanze?

Gehölzschnitt - ein Ratgeber - Foto: andreas160578 - Pixabay
Gehölzschnitt - ein Ratgeber - Foto: andreas160578 - Pixabay
In diesem Artikel erläutern wir, warum der Schnittzeitpunkt von der Gehölzart abhängt und wie Sie Ihre Pflanzen durch die richtige Schnittführung optimal fördern können. Egal, ob es um Kern- und Steinobst geht, das zwischen November und Februar geschnitten wird, oder um Kirschen und Pfirsiche, die im Juli und August beschnitten werden sollten: Wir geben Ihnen einen umfassenden Überblick. Auch die Pflege von sommerblühenden Ziersträuchern und Frühjahrsblühern wird beleuchtet, um Ihnen zu zeigen, wie und wann Sie am besten zur Schere greifen.

Darüber hinaus stellen wir Ihnen die verschiedenen Schneidwerkzeuge vor, vom Einsatz zweischneidiger Gartenscheren über Ambossscheren bis hin zu Astscheren und Sägen. Ein scharfes Werkzeug und der richtige Schnittwinkel sind das A und O für eine pflanzenschonende Schnittführung. Dabei ist uns besonders wichtig, ökologische Aspekte zu betonen und nachhaltige Praktiken im Garten zu fördern. Erfahren Sie, wie Sie durch den richtigen Gehölzschnitt nicht nur die Schönheit und Gesundheit Ihrer Pflanzen erhalten, sondern auch einen Beitrag zum Naturschutz leisten können.

Begleiten Sie uns auf eine informative Reise durch die Kunst des Gehölzschnitts, bei der wir Ihnen praktische Tipps und ökologisch wertvolle Ratschläge an die Hand geben. Tauchen Sie ein in die Welt des Gärtnerns, wo jeder Schnitt zählt und zum Wohlergehen Ihrer grünen Oase beiträgt.
 

Der richtige Zeitpunkt für den Gehölzschnitt

Der richtige Zeitpunkt für den Gehölzschnitt ist entscheidend für die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Gehölze. Jede Gehölzart hat ihre eigenen Bedürfnisse, die berücksichtigt werden müssen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Indem Sie zum richtigen Zeitpunkt schneiden, unterstützen Sie nicht nur das Wachstum Ihrer Pflanzen, sondern tragen auch zur Erhaltung der Artenvielfalt und zum Schutz der Umwelt bei. In diesem Kapitel erfahren Sie, wann und warum verschiedene Gehölze geschnitten werden sollten.

Kern- und Steinobst – Winterzeit ist Schnittzeit

Für Kern- und Steinobstgehölze, wie Äpfel und Pflaumen, ist die beste Zeit für den Rückschnitt die vegetationsarme Periode von November bis Februar. In dieser Zeit befinden sich die Bäume in der Ruhephase, und Krankheitserreger sowie Schädlinge sind weniger aktiv. Ein Schnitt in dieser Zeit fördert ein kräftiges Wachstum im Frühjahr und sorgt für eine bessere Fruchtqualität. Achten Sie darauf, dass Sie bei frostfreiem Wetter schneiden, um Frostschäden an den Schnittstellen zu vermeiden.

Sommerblüher – Frühjahr bringt Schnittbereitschaft

Sommerblühende Ziersträucher wie der Hibiskus oder Spierstrauch sollten im Frühjahr, genauer gesagt im März oder April, geschnitten werden. Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Pflanzen aktiv zu wachsen, und ein Rückschnitt fördert die Blütenbildung im Sommer. Ein früher Schnitt gibt den Pflanzen genügend Zeit, neue Triebe zu entwickeln, die später im Jahr blühen werden.

Frühjahrsblüher – Geduld bis nach der Blüte

Gehölze, die im Frühjahr blühen, wie Forsythien oder Kirschblüten, sollten erst nach ihrer Blütezeit geschnitten werden. Meistens ist das im Mai der Fall. Diese Pflanzen bilden ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr. Ein zu früher Schnitt würde daher die Blütenpracht im Frühjahr erheblich reduzieren. Durch den Schnitt nach der Blüte geben Sie den Pflanzen zudem ausreichend Zeit, um für das nächste Jahr erneut Knospen zu bilden.

Kirschen und Pfirsiche – Eine Ausnahme im Sommer

Kirschen und Pfirsiche stellen eine Ausnahme dar, da sie am besten im Sommer, speziell im Juli und August, geschnitten werden sollten. Der Sommerschnitt begrenzt das Wachstum und fördert die Fruchtbildung. Zudem heilen die Schnittwunden bei warmem Wetter schneller, was das Infektionsrisiko minimiert.

Fazit: Schnittzeitpunkt mit Bedacht wählen

Der richtige Schnittzeitpunkt spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit Ihrer Gehölze und den Erhalt der Biodiversität in Ihrem Garten. Durch den Schnitt zur richtigen Jahreszeit unterstützen Sie nicht nur das Wachstum und die Blütenbildung Ihrer Pflanzen, sondern tragen auch zum Schutz vor Krankheiten und Schädlingen bei. Darüber hinaus ist es ein wertvoller Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht in Ihrem Garten.

Indem wir die Bedürfnisse jeder Pflanze respektieren und unseren Gehölzschnitt darauf abstimmen, fördern wir einen Garten, der nicht nur für uns, sondern auch für die Umwelt ein Gewinn ist.
 
Gehölzschnitt - ein Ratgeber - Foto: sandid - Pixabay
Gehölzschnitt - ein Ratgeber - Foto: sandid - Pixabay
 

Auswahl des richtigen Werkzeugs

Ein sorgfältiger und bedachter Schnitt beginnt mit der Auswahl des richtigen Werkzeugs. Jede Gartenarbeit erfordert spezifische Werkzeuge, die nicht nur die Arbeit erleichtern, sondern auch die Gesundheit Ihrer Pflanzen sicherstellen. Beim Gehölzschnitt ist dies besonders wichtig, da unsachgemäßes Werkzeug Schäden an den Pflanzen verursachen kann, die langfristige Folgen haben. Hier ein Überblick über die grundlegenden Werkzeuge und ihre richtige Anwendung:

Zweischneidige Gartenschere

Für den Schnitt von dünnen, noch nicht stark verholzten Zweigen ist die zweischneidige Gartenschere das Werkzeug der Wahl. Sie erlaubt einen präzisen Schnitt und hinterlässt glatte Schnittflächen, was die Wundheilung der Pflanze fördert. Beim Kauf sollten Sie auf eine ergonomische Form achten, die ein ermüdungsfreies Arbeiten ermöglicht. Zudem ist die Pflege der Schere essenziell: Halten Sie die Schneiden stets sauber und scharf, um Krankheitsübertragungen zu vermeiden und einen sauberen Schnitt zu gewährleisten.

Ambossschere

Die Ambossschere eignet sich besonders für härteres Holz. Im Gegensatz zur zweischneidigen Schere hat sie eine scharfe Schneide, die auf eine flache Metallfläche, den sogenannten Amboss, trifft. Dies erzeugt eine hohe Schneidkraft, die auch dickere Äste mühelos durchtrennen kann. Allerdings kann die Schnittfläche etwas gequetscht werden, weshalb die Ambossschere vorrangig bei Schnitten eingesetzt werden sollte, die weit vom Stamm oder Hauptzweig entfernt sind.

Astschere und Säge

Bei noch dickeren Ästen kommt man mit einer Schere nicht mehr weiter – hier sind Astschere oder Säge gefragt. Astscheren gibt es in verschiedenen Ausführungen, mit und ohne Teleskopstange, was das Erreichen höherer Äste erleichtert. Sägen sollten scharf und in gutem Zustand sein, um die Arbeit zu erleichtern und die Pflanzen nicht unnötig zu stressen. Bei der Auswahl der Säge ist zu beachten, dass verschiedene Sägeblätter für unterschiedliche Holzarten und Schnitttechniken optimiert sind.

Werkzeuge für hohe Schnitte

Für den Schnitt in größeren Höhen bieten sich spezielle Astscheren mit Teleskopstangen oder aufsteckbare Sägen an. Diese Werkzeuge ermöglichen es Ihnen, auch hohe Gehölze sicher vom Boden aus zu pflegen. Moderne Teleskopwerkzeuge sind leicht und gleichzeitig stabil, um ein präzises Arbeiten zu ermöglichen.

Ökologischer Aspekt

Neben der Funktionalität sollte beim Kauf neuer Gartengeräte auch der ökologische Aspekt eine Rolle spielen. Werkzeuge aus nachhaltig produziertem Material, wie z.B. Holz aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft und recyceltem Metall, tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck Ihres Gartens zu verringern. Ebenso ist die Langlebigkeit ein Kriterium für Nachhaltigkeit: Hochwertige Werkzeuge, die bei guter Pflege viele Jahre halten, schonen Ressourcen und Umwelt.

Denken Sie daran, dass der sorgfältige Umgang mit Ihren Werkzeugen nicht nur die Lebensdauer der Werkzeuge selbst verlängert, sondern auch einen direkten Einfluss auf die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Pflanzen hat. Saubere, scharfe Schnitte fördern die schnelle Heilung von Schnittwunden und minimieren das Risiko von Krankheitsübertragungen.
 

Praktische Schnittführung

Praktische Schnittführung im Garten ist ein essenzieller Bestandteil der Gehölzpflege. Ein korrekter Schnitt fördert nicht nur die Gesundheit und Vitalität Ihrer Pflanzen, sondern unterstützt auch eine harmonische Gartenästhetik. Hierbei ist es besonders wichtig, ökologische Aspekte zu berücksichtigen, um die natürliche Balance in Ihrem Garten zu erhalten und zu fördern.

Sauberer und Pflanzenschonender Schnitt

Beim Schnitt ist es von größter Wichtigkeit, dass die Schnittfläche sauber und glatt ist. Dafür sollten die Schneidwerkzeuge stets scharf und in gutem Zustand sein. Ein sauberer Schnitt heilt schneller und minimiert das Risiko von Krankheitseintritten. Beim Schnittwinkel gilt: Dieser sollte leicht schräg zur Zweigachse verlaufen, damit Wasser leichter ablaufen kann und nicht auf der Schnittstelle stehen bleibt, was Fäulnisprozesse verhindern hilft.

Zurückschneiden von Ästen

Lange und schwere Äste sollten immer zum Stamm hin in Etappen zurückgeschnitten werden. Beginnen Sie mit einem Einschnitt auf der Unterseite des Astes, etwa ein Drittel des Weges durch den Ast. Dies verhindert, dass der Ast unter seinem eigenen Gewicht reißt und eine große Wunde hinterlässt, wenn er schließlich durchgeschnitten wird. Der Hauptteil des Astes kann dann von oben, etwas weiter vom Stamm entfernt, durchgeschnitten werden, bevor der Stumpf nah am Stamm sauber entfernt wird. Diese Technik schützt die Rinde des Baumes vor Einrissen und fördert eine schnellere Heilung.

Behandlung von Schnittwunden

Schnittwunden an Gehölzen, die größer als eine Euro-Münze sind, sollten sorgfältig behandelt werden, um den Heilungsprozess zu unterstützen und das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern. Anstatt auf chemische Wundverschlussmittel zurückzugreifen, können Sie natürliche Alternativen wie Aloevera-Gel oder fein gemahlenen Zimt verwenden. Diese Mittel bieten einen natürlichen Schutz, ohne die Pflanze oder die umgebende Umwelt zu belasten.

Ökologische Aspekte beim Schnitt

Beim Gehölzschnitt sollte auch der ökologische Wert von Totholz nicht unterschätzt werden. Totholz bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten und Mikroorganismen und trägt zur Biodiversität in Ihrem Garten bei. Überlegen Sie daher, ob nicht einige stehende oder liegende Totholzelemente bewusst im Garten integriert werden können, um natürliche Rückzugsräume zu schaffen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine durchdachte und fachgerechte Schnittführung nicht nur das Wachstum und die Gesundheit Ihrer Gehölze fördert, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht Ihres Gartens leisten kann. Indem Sie diese Tipps befolgen, unterstützen Sie die natürlichen Prozesse in Ihrem Garten und fördern eine gesunde Umwelt für Pflanzen, Tiere und Menschen.
 

Verwertung des Schnittguts: Ökologisch und Nachhaltig

Im Rahmen unserer Gartenarbeit fällt regelmäßig Schnittgut an – sei es beim Formen der Hecke, dem Zurückschneiden von Ziersträuchern oder der Pflege unserer Obstbäume. Doch was geschieht mit den abgetrennten Zweigen, Ästen und Blättern? Die gute Nachricht ist, dass nahezu jedes Stück Schnittgut sinnvoll wiederverwendet werden kann. In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihr Schnittgut ökologisch verwerten und so einen wertvollen Beitrag zum Kreislauf der Natur leisten.

Kompostieren: Rückführung in den Boden

Die Kompostierung von Schnittgut ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, organische Abfälle zu recyceln. Durch den Kompostierungsprozess wird das Schnittgut in wertvollen Humus umgewandelt, der den Boden mit wichtigen Nährstoffen anreichert und dessen Struktur verbessert. Besonders geeignet für den Kompost sind weiche Pflanzenteile, Grünschnitt sowie Laub. 
Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie das Material in Ihrem Kompost gut durchmischen und für eine ausgewogene Zusammensetzung von 'Grünem' (stickstoffreich) und 'Braunem' (kohlenstoffreich) Material sorgen. Dies beschleunigt den Kompostierungsprozess und verhindert die Bildung von Fäulnisgerüchen.

Mulchen: Schutz und Nährstoff für Pflanzen

Mulchen ist eine weitere hervorragende Methode, um Ihr Schnittgut sinnvoll zu nutzen. Hierbei wird das zerkleinerte Material direkt auf die Beete aufgebracht. Dies schützt den Boden vor Austrocknung, unterdrückt das Wachstum von Unkraut und fördert das Bodenleben. Zudem zersetzt sich das Mulchmaterial mit der Zeit und gibt so kontinuierlich Nährstoffe an den Boden ab.
Hinweis: Verwenden Sie zum Mulchen vorzugsweise weiches Material wie Rasenschnitt oder Laub. Härtere Holzteile sollten zuvor gehäckselt werden, da sie sonst zu langsam verrotten.

Totholzhaufen: Ein Zuhause für die Tierwelt

Ein Totholzhaufen bietet zahlreichen Tieren Unterschlupf, Nahrung und Nistmöglichkeiten. Dazu zählen Insekten, Vögel, Igel und viele mehr. Indem Sie Äste und Zweige einfach aufschichten, schaffen Sie einen wertvollen Lebensraum und tragen somit aktiv zum Naturschutz bei.

Kreative Ideen: Von Deko bis Nützlichem

Schnittgut muss nicht immer nur praktischen Zwecken dienen. Mit ein wenig Kreativität lassen sich daraus auch dekorative oder nützliche Gegenstände für den Garten herstellen. Wie wäre es beispielsweise mit einem natürlichen Rankhilfegerüst für Kletterpflanzen oder rustikalen Wegbegrenzungen aus Ästen?

Fazit

Die Verwertung von Schnittgut ist ein essentieller Bestandteil des ökologischen Gärtnerns. Sie schließt den natürlichen Kreislauf und leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in Ihrem Garten. Durch Kompostierung, Mulchen, die Anlage eines Totholzhaufens oder kreative Upcycling-Ideen geben Sie dem Material nicht nur einen neuen Zweck, sondern fördern auch aktiv die biologische Vielfalt und die Gesundheit Ihres Gartens.
Quelle: gartennetz.de

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