Der Folienteich
04.10.2005

Der Folienteich

Vor allem für größere Gartenteiche bietet sich die Anlage mit Teichfolie an. Die Form kann hier, im Gegensatz zum Fertigteich, frei gewählt werden.

Foto: Heissner AG

Foto: Heissner AG

PVC, oje, oje – die Folienarten
Im Fachhandel erhält man meist die preisgünstigen PVC-Folien (ab 0,5 mm), die einfach zu handhaben sind: Man kann die einzelnen Bahnen passgenau an Ort und Stelle mit einem Kaltschweißmittel zusammen fügen. Hier müssen Sie größte Sorgfalt walten lassen, sonst besteht die Gefahr, dass die Folie an den Nahtstellen undicht ist. Vor einigen Jahren geriet PVC ins Kreuzfeuer der Kritik, da es Weichmacher und das Schwermetall Cadmium enthält. Mittlerweile haben die Hersteller die strittigen Anteile verringert.

Umweltfreundlicher sind PE- und EVA-Folien, die allerdings der Händler oder Folienlieferant verschweißen muss. Oft erhält man keine passgenauen Folienstücke, so dass bei der Verlegung viel Verschnitt anfällt. Sie sind meist dicker (> 1 mm) und steifer als PVC-Folien und daher schwieriger zu verarbeiten. Sehr elastisch und geschmeidig ist hingegen Kautschuk-Folie (EPDM). Sie ist einfach zu verlegen und hält gleichzeitig hohen Belastungen stand. Die Bahnen können ebenfalls durch Kaltkleber vor Ort zusammen gefügt werden. Allerdings ist sie teuer und relativ selten im Fachhandel erhältlich. Aber egal, für welche Folienart Sie sich entscheiden: Wenn Sie keine Erfahrung im Verschweißen von Folien haben, ist es prinzipiell ratsam, diesen Arbeitsgang von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen.


Der Aushub und das Verlegen der Folie:
Markieren Sie zunächst den Teichumriss mit Seil und Pflöcken. Feilen Sie an der Form, bis sich diese optimal in den Garten einfügt. Beim Aushub ist eine terrassenförmige Anlage wichtig, wo Sie die verschiedenen Teichzonen anlegen können. Beim Muldenaushub müssen Sie zusätzlich zur gewünschten Wassertiefe nochmal 10–15 Zentimeter dazurechnen, da die Teichfolie meist noch mit Sand unterfüttert wird. Auf die Sandschicht wird ein Vlies verlegt, das die Folie zusätzlich schützt. Die benötigte Foliengröße erhalten Sie durch Vermessen der ausgehobenen Grube.

Als Faustregel gilt:
Länge der Folie = Länge + 2 x Tiefe + 2 x 50 cm für die Randgestaltung
Breite der Folie = Breite + 2 x Tiefe + 2 x 50 cm für die Randgestaltung

Unter der Folie kann es sehr heiß werden. Deswegen sollte man sie nicht auf dem Rasen auslegen, da dieser sonst verbrennen kann. Ziehen Sie die Folie gleichmäßig über die Teichgrube. Sie werden merken, dass Falten unvermeidbar sind. Legen Sie jedoch wenige große und vermeiden Sie viele kleine Falten kreuz und quer durch den Teich. Als Boden und Pflanzsubstrat empfiehlt sich feiner und gewaschener Kies, der mindestens 5 Zentimeter dick aufgebracht und mit Steinen auf den einzelnen Terrassen-Abstufungen gegen Abrutschen gesichert wird. Lassen Sie langsam das Wasser einlaufen. Dabei können die Falten am Rand noch geglättet werden. Tiefwasserpflanzen wie Seerosen werden während des Einlaufens eingesetzt.

Mit den weiteren Arbeiten sollten Sie einen Tag warten, bis sich die Folie gesetzt und der Teichgrube angepasst hat.
Und wohin mit dem kostbaren Mutterboden? Für die Teichpflanzen selbst können Sie von der tiefsten nährstoffarmen Schicht etwas zurück behalten. Der Mutterboden (obere Schicht) lässt sich im übrigen Garten verteilen, ohne dass es ins Auge fällt. Der Aushub kann auch zur Anlage eines Steingartens oder Erdwalls im Teichumfeld verwendet werden.

Der Teichrand:
Gerade am Rand passieren häufig Fehler beim Einbau, so dass die Folie unschön herausragt. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Teichrand überall die gleiche Höhe aufweist, denn der Wasserspiegel ist später in jedem Fall eben. Der Rand der Folie muss in jedem Fall so liegen, dass er die Wasserfläche vom umgebenden Erdreich abtrennt. Im Sommer würde das ausgetrocknete Erdreich dem Teich in erheblichem Maße Wasser entziehen. Die Folie muss die beiden Bereiche also gut voneinander trennen, schon Moos oder Pflanzenwurzeln, die den Teich mit dem umliegenden Erdreich verbinden, können durch die Kapillarwirkung dem Teich Wasser entziehen.

Schaffen Sie am Teichrand eine ebene Fläche von zirka 30–50 Zentimetern Breite, die etwas tiefer als das umliegende Geländeniveau liegt. Breiten Sie die Folie über dieses Plateau aus und stellen Sie den Rand im rechten Winkel auf. Die Folie wird jetzt in diesem Plateau mit Kies oder nährstoffarmem Aushub aufgefüllt, bis der Anschluss an das Gelände ebenerdig ist. Das Folienende muss dabei unbedingt nach oben zeigen. So schaffen Sie eine Kapillarsperre zwischen Teich und umgebendem „Festland“. Warten Sie ein bis zwei Wochen, bis sich die Erde endgültig gesetzt hat. Erst dann sollten Sie die Folie bodeneben abschneiden. Die sichtbare Kante können Sie auch mit Steinen kaschieren. Nach etwa einem Jahr ist sie zwischen den angesiedelten Pflanzen ohnehin nicht mehr sichtbar.


Orientieren Sie sich an den folgenden Schritten und Ihr Gartenteich ist nach Ihren eigenen Ideen schnell und einfach angelegt:

1. Markieren Sie die gewünschte Teichform mit einem Schlauch oder einer Schnur.
2. Heben Sie die Teichzonen von außen nach innen aus. Um den Teich herum zusätzlich einen ca. 15 cm tiefen Graben als Kapillarsperre ausheben.
3. Achten Sie auf die richtige Teichnivellierung. Dies lässt sich am besten mit einer Wasserwaage prüfen.
4. Entfernen Sie Steine und Pflanzenwurzeln, damit die Folie nicht beschädigt wird.
5. Befüllen Sie den Teichgrund ca. 5 cm mit Sand und klopfen Sie ihn fest.
6. Dann legen Sie die Grube mit Teichvlies aus.
7. Jetzt kann die zugeschnittene Folie eingelegt werden.
8. Befüllen Sie den Teich mit Wasser und er ist fertig zum Bepflanzen.

 

Foto: Gardena

Foto: Gardena


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