Pflegetipps für Stauden - Damit es lange prachtvoll blüht
04.10.2005

Pflegetipps für Stauden - Damit es lange prachtvoll blüht

Stauden sind in der Regel robuste Pflanzen, die relativ wenig Anforderungen an den Gärtner stellen, wenn sie einmal gut eingewachsen sind. Da Staudenpflanzungen aber im Gegensatz zu einjährigen Kulturen auf Dauer angelegt sind, sollte man ihnen in einigen Punkten Aufmerksamkeit widmen, damit sie von Jahr zu Jahr üppiger grünen und blühen. Schon die Beachtung weniger elementarer Pflegeaspekte reicht aus, um mit einem prächtigen Blütenmeer im Staudenbeet belohnt zu werden.

Wasser marsch – aber nur in Maßen
Wer einen Staudengarten besitzt, muss nicht fürchten, jeden Tag stundenlang mit der Gießkanne unterwegs zu sein. Stauden schätzen es, wenn sie selten, dann aber reichlich gegossen werden. Besonders bei frisch gepflanzten Stauden, deren Wurzeln noch nicht gut entwickelt sind, ist regelmäßiges Wässern wichtig. Während längerer Trockenperioden kommen alle Stauden nicht ohne Bewässerung aus. Doch selbst dann ist Maßhalten angesagt, denn zu viel Nässe führt schnell zu Fäulnis. Sie sollten nie in der heißen Mittagszeit, sondern immer nur in den Morgen- und Abendstunden bewässert werden, da Wassertropfen unter der prallen Sonne Verbrennungen auf den Blättern verursachen können.

Foto: BdS

Foto: BdS

Immer schön locker

Stauden lieben einen lockeren, gut durchlüfteten Boden. Daher kümmern sie vor sich hin, wenn die Erde um sie herum zu verdichtet ist. Vor allem nach langen Trockenperioden, nach heftigem Regen oder falschem Gießen sollte der verkrustete Boden durch leichtes Hacken aufgelockert werden. Allerdings darf die Bearbeitungstiefe nicht mehr als einige Zentimeter betragen, da sonst die Wurzeln Schaden nehmen. Gleich nach der Pflanzung des Beetes kann dünn gemulcht werden. Wenn Bodendecker gepflanzt wurden, wird sich das Beet bald schließen, wenn nicht, ist im zweiten Jahr eine dickere Mulchgabe sinnvoll. Die Mulchschicht zwischen den einzelnen Stauden verhindert, dass der Boden zu viel Feuchtigkeit verliert und die Oberfläche verkrustet. Außerdem beugt das Abdecken offener Flächen der Ausbreitung von Unkraut vor. Geeignete Materialien zum Mulchen sind gut zersetzter, unkrautfreier Kompost oder Mist, Strohhäcksel, Kokosfaser-Produkte oder Rindenkompost. Eine im Herbst angelegte Mulchschicht von etwa 5 cm schützt den Wurzelbereich der Stauden zugleich vor Frost. In der Regel sind die meisten der angebotenen Stauden ausreichend frosthart und benötigen keinen zusätzlichen Winterschutz. Nur in besonders frostreichen Perioden, im ersten Winter nach der Pflanzung oder bei Pflanzen aus wärmeren Gebieten wie z.B. Pampasgras (Cortaderia) oder Fackellilie (Kniphofia), ist eine Abdeckung aus Tannenzweigen oder Vlies hilfreich. Tipp: In milden Wintern und spätestens im zeitigen Frühjahr sollte die Abdeckung von den Pflanzen abgehoben werden.

Nährstoffe für die Blütenpracht
Da Stauden an ihrem Standort in der Regel viele Jahre verbringen und dem Boden kontinuierlich Nährstoffe entziehen, sollten Staudenbeete regelmäßig gedüngt werden – am besten vor dem Austrieb im Frühling. Nur bei Prachtstauden wie z.B. Staudenphlox, Sonnenhut (Rudbeckia) oder Pfingstrosen (Paeonia), die einen hohen Nährstoffbedarf haben, empfiehlt sich eine weitere, über das Jahr verteilte Düngung. Eine Überdüngung sollte auf jeden Fall vermieden werden; viele Steingartenstauden würden z.B. auf zu nährstoffreichen Böden zu üppig und aus der Form geraten. Am besten haben sich Langzeitdünger wie Kompost oder Hornspäne, die sich allmählich zersetzen, bewährt. Auch Herbstlaub ist wertvoll! Es sollte nur dann aus dem Beet entfernt werden, wenn es die Stauden völlig bedeckt. Ansonsten kann das Laub als Humusquelle eine willkommene Dünge- und Mulchfunktion übernehmen. 

Haltung bewahren bei Wind und Wetter
Prachtstauden wie Rittersporn (Delphinium), Herbstaster, Schafgarbe (Achillea), Pfingstrose (Paeonia) oder Phlox wollen hoch hinaus, aber manchmal nehmen sie sich etwas viel vor: Starker Wind, heftiger Regen oder das Gewicht ihrer eigenen Blüten können bewirken, dass sie ihren Halt verlieren und umkippen. Ist dies geschehen, sind sie nur noch als Tischschmuck für die Vase zu gebrauchen. Wenn weder eine Hecke noch eine geschlossene Staudenpflanzung ausreichend Schutz bietet, beugt eine rechtzeitig angebrachte Stütze aus Metall-, Holz- oder Bambusstäben Schaden vor. In England sieht man häufig, dass Reisig als Stütze in die Pflanzen gesteckt wird – auf solch einfache Art und Weise bekommen die Stauden Halt und sehen stets attraktiv aus.

Rückschnitt für doppelte Blütenpracht
Eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen bei Stauden ist der Rückschnitt. Je nach Staudenart sind Rückschnitte ein- bis zweimal im Jahr nach der Blüte empfehlenswert. Stauden möchten behutsam angefasst werden, daher empfiehlt sich das Stutzen mit einer Rosenschere. Auf die Verwendung einer Heckenschere oder gar eines Rasenmähers im Staudenbeet sollte verzichtet werden. Das Staudenbeet sieht nach dem Rückschnitt nicht nur ordentlicher aus, es gibt auch gute praktische Gründe: Viele der Stauden, die wie Kornblume (Centaurea), Rittersporn (Delphinium), Katzenminze (Nepeta) oder Lupinen im späten Frühjahr oder im Frühsommer blühen, zählen zu den remontierenden Stauden. Das heißt, wenn sie nach der Hauptblüte zurückgeschnitten werden, erfreuen sie den Gartenbesitzer im Spätsommer oder im Herbst mit einer zweiten Blühperiode. Ferner wird durch den Rückschnitt die Samenbildung und die Selbstaussaat verhindert, bei der verwilderte Gartenformen entstehen könnten.

Extra-Tipp:
Beschränkt man sich beim Rückschnitt auf die verblühten Blumen, bleiben die Beete immer gut geschlossen, die stehen bleibenden Stängel füllen die Lücken und oft treiben die Pflanzen aus Seitenknospen wieder aus.

Unbeschnitten durch den Winter
Bei einigen Arten, die wie Margeriten oder Phlox im Sommer oder Herbst blühen, verlängert sich durch das Entfernen verblühter Triebe die Blütezeit, da die Knospenbildung angeregt wird. Mit dem eigentlichen Rückschnitt kann man bei diesen Pflanzen bis zum Frühjahr warten. Ein zu früher Schnitt im Herbst behindert die Pflanzen sogar in ihrer Entwicklung, da sie kaum Gelegenheit bekommen, Reserven für das nächste Jahr anzulegen. Gerade frostempfindliche Pflanzen können niedrige Temperaturen ungeschnitten besser überstehen. Lässt man das Herbstlaub liegen, dient es als Frostschutz für die Wurzeln der Stauden. Immergrüne Stauden und viele Polsterstauden brauchen nicht in jedem Jahr geschnitten werden. Außerdem sehen einige Stauden wie Gräser und Farne im Winter ungeschnitten und mit Raureif oder Schnee bedeckt höchst dekorativ aus.

Verjüngungskur durch Teilung
Um die Lebensdauer der Stauden zu erhöhen, sollten die Pflanzen nach einigen Jahren im Staudenbeet geteilt werden. Die Stauden verkahlen von innen heraus und blühen kaum noch, wenn die Pflanzung zu dicht wird. Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist nach der Blütezeit. Die Teilung wirkt auf die Pflanzen wie eine Verjüngungskur, gibt ihnen einen Energieschub und garantiert eine jahrelange Blütenfülle. Zum Teilen wird der Wurzelballen mit einer Grabegabel aus der Erde gehoben und wenn möglich mit der Hand in etwa faustgroße Stücke geteilt. Zur Not kann auch ein Messer oder ein Spaten zu Hilfe genommen werden. Damit sich die Stauden neu entwickeln können, ist auch ein Rückschnitt der Blätter zu diesem Zeitpunkt empfehlenswert. Die Teilstücke sollten so schnell wie möglich mit ausreichendem Abstand in gut gelockerten und gedüngten Boden wieder eingepflanzt und sofort gründlich gegossen werden.
Quelle: BdS

ähnliche Artikel

Musterhäuser ein Service von fertighaus.com*

* bei Klick auf ein Haus leiten wir Sie zu unserem Schwestermagazin fertighaus.com weiter

Ohmden 147

Preis ab
259.000 €
Fläche
147,00 m²
Prien

Preis
a.A.
Fläche
130,00 m²
Klassisch 212

Preis
a.A.
Fläche
212,00 m²
Newline 9

Preis
a.A.
Fläche
143,50 m²
Klara

Preis
a.A.
Fläche
193,00 m²
MAX Exklusiv U

Preis
a.A.
Fläche
228,89 m²